Dreißig. Kein Tusch, kein Feuerwerk. Aber viele Gedanken.
Am Montag war’s so weit. Ich bin 30 geworden.
Und ganz ehrlich? Ich wusste nicht so richtig, was ich fühlen sollte.
Ist das jetzt was Großes? Oder einfach nur ein weiterer Tag?
Ich hatte kein Aha-Erlebnis. Kein „Jetzt beginnt ein neues Leben“-Moment.
Wie war das bei dir, als du 30 geworden bist – oder wenn du noch davorstehst?
Gab’s so ein inneres Klicken? Oder eher ein Schulterzucken?
Ich hab’s ruhig angehen lassen. Erstmal ausgeschlafen – bis halb eins oder so.
Kein Wecker, kein Geburtstagsfrühstück, keine Torte mit Kerzen. Nur ich.
Und das war ehrlich gesagt ganz gut so.
Bist du jemand, der an seinem Geburtstag Action braucht? Oder brauchst du auch eher erstmal Luft, um anzukommen?
Nach dem Aufstehen lief alles wie immer. Die gewohnte Routine.
Zum Frühstück gab’s Müsli und Kaffee, so wie jeden Tag.
Nichts Besonderes – aber genau das hat mir irgendwie gutgetan.
Vielleicht gerade deshalb, weil so vieles in meinem Leben nicht planbar ist.
Gibt es bei dir Dinge, die du immer gleich machst, weil sie dir Halt geben – gerade an Tagen, die eigentlich besonders sein sollten?
Dann sind wir ins Café gegangen.
Zupfkuchen war bestellt – mein Favorit. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Wir saßen da, in vertrauter Umgebung, ohne großen Trubel.
Ein paar ruhige Gespräche. Ein angenehmer Mittag.
Manchmal ist genau das wertvoller als jede große Feier. Oder wie siehst du das?
Nach dem Café sind wir noch zu meiner Oma ins Altersheim gefahren.
Wir haben ihr ein Stück Kuchen mitgebracht und ein bisschen mit ihr gefeiert.
Nur kurz. Aber ehrlich gesagt: Diese Momente bleiben oft mehr hängen als Stunden voller Programmpunkte.
Gibt es Menschen in deinem Leben, bei denen du einfach nur da sein willst – ohne dass große Worte nötig sind?
Später ging’s noch ins Gusto, wo es wie so oft einen richtig guten Salat gab – und dazu ein Cappuccino aufs Haus.
Klingt unspektakulär. Aber für mich war’s genau richtig.
Was bedeutet für dich Genuss am Geburtstag? Muss es das besondere Menü sein – oder darf es auch das Gewohnte sein, das einfach gut tut?
Und dann saß ich da.
Dreißig.
Nicht viel anders als 29. Aber doch ein Meilenstein.
Ein Moment, der still ist – aber schwer. Nicht, weil etwas Schlimmes passiert wäre. Sondern weil so viel Unausgesprochenes da ist.
Gedanken.
An die Vergangenheit, die ich nicht gern aufmache.
An eine Zukunft, die sich manchmal zu groß anfühlt.
Hast du das auch, dass du lieber nicht zurückblickst – und der Blick nach vorn sich trotzdem irgendwie verschwommen anfühlt?
Man sagt, mit 30 soll man „angekommen“ sein.
Ich weiß nur: Ich bin irgendwo dazwischen.
Zwischen dem, was war, und dem, was vielleicht sein könnte.
Fühlst du dich angekommen? Oder bist du auch eher auf der Durchreise – mit Fragezeichen im Gepäck?
Und doch war dieser Tag gut.
Nicht, weil er laut oder spektakulär war. Sondern, weil er mir Raum gegeben hat.
Raum zum Atmen. Raum zum Spüren. Raum, um einfach mal zu sagen:
„Ich bin da. Und das reicht erst mal.“
Und jetzt frage ich dich – ganz direkt:
Was war dein ehrlichstes Gefühl an einem runden Geburtstag?
Gab’s Tränen, Erleichterung, Freude, Leere – oder ein bisschen von allem?
Hast du gefeiert, weil man das eben so macht – oder weil du’s wirklich wolltest?
Was würdest du heute deinem jüngeren Ich sagen, wenn du könntest?
Lass es mich wissen – aber bitte direkt auf meinem Blog.
Ich freu mich auf deine Gedanken. Ehrlich. Ungeschönt. Genau wie mein Geburtstag.
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