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Es werden Posts vom Juli, 2025 angezeigt.

Fundstück Projekt 52 im Juli

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 Projekt 52 – Thema: Fundstück Oder: Ich hab halt nix gefunden, verdammte Scheiße Juli war lang. Juli war heiß. Und weißt du, was ich nicht gefunden hab? Irgendwas, das diesen bescheuerten Titel „Fundstück“ verdient hätte. Kein Schatz, kein Sinnspruch, kein Glitzerstein mit Aha-Effekt. Nur der ganz normale Alltag – also das Übliche: Augenringe, Termine, Genervtheit. Ich hab nicht gesucht. Warum auch? Ich hab schon genug verloren – Kraft, Nerven, Geduld. Das reicht doch als Beitrag, oder? „Fundstück“ – am Arsch. Ich war froh, wenn ich morgens meinen Löffel fürs Müsli gefunden hab. Oder das Handy, das mal wieder zwischen Sofa und Realität verschwunden war. Aber sonst? Nix. Nada. Leere. Vielleicht bin ich auch einfach durch mit dem romantischen Geseier. Man muss nicht in jedem Monat was finden. Man darf auch einfach mal nix haben. Ich bin behindert, nicht auf Schatzsuche. Und weißt du was? Ich bin trotzdem stolz auf diesen Text. Denn ich hab nix erfunden, nix ausgeschmückt, nix beschö...

Projekt52 – Thema: Aus der Reihe tanzen

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Wenn andere aus der Reihe tanzen – und ich wieder den Scherbenhaufen aufkehren darf Ich hab mir echt Mühe gegeben, wieder Struktur in mein Leben zu bringen. Seit März begleitet mich Melanie vom Hilfenet. Assistenz im Alltag, jemand, der mich zu Terminen bringt, der hilft, der da ist. Es war ein kleiner Hoffnungsschimmer. Und ja – anfangs lief’s wirklich gut. Ich dachte: Okay, vielleicht wird jetzt endlich mal was verlässlich. Aber dann kam der Alltag. Und der tanzt selten nach Plan. Melanie ist inzwischen Profi im Aus-der-Reihe-Tanzen. Im März war sie weg – Haus gekauft, Umzug, Urlaub. Im Mai wieder weg – Freizeit mit anderen Klienten. Auch wieder alles verständlich. Aber für mich heißt das jedes Mal: Keine Assistenz. Keine Termine. Keine Chance. Und weißt du, was das mit mir macht? Ich kann mich auf nichts verlassen. Kein Backup, kein Plan B, nur das große Vielleicht. Und während andere sagen: „Das lässt sich sicher irgendwie regeln“, sitz ich da und muss zum dritten Mal in Folge die ...

Projekt 52 – Thema: Regelmäßig

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Was macht man eigentlich regelmäßig, wenn man nicht arbeitet, nicht zur Schule geht und das Leben eher einem Flickenteppich als einem strukturierten Tagesablauf gleicht? Ziemlich viel, ehrlich gesagt. Aber eben nicht das, was die meisten Menschen mit "Regelmäßigkeit" verbinden. Für mich ist Regelmäßigkeit kein durchgetakteter Terminkalender – sie ist mein Versuch, dem Chaos etwas entgegenzusetzen. Ein bisschen Alltag, ein bisschen Wiederholung, ein bisschen Sicherheit. Zum Beispiel: Physiotherapie. Zweimal pro Woche geht es in die Praxis für Physiotherapie Kramer und Seifert. Ohne das würde meine linke Körperhälfte irgendwann sagen: "Ich mach nicht mehr mit." Es geht nicht um Luxus, nicht um Wellness. Es geht darum, dass die Spastik nicht komplett übernimmt. Dass ich beweglich bleibe. Dass ich mich nicht hängen lasse – im wahrsten Sinne des Wortes. Und dann gibt es da noch die Atlastherapie. Alle zwei Wochen habe ich einen Termin bei Dr. Berger, einem ganzheitlich a...

Projekt 52 – Thema: Dunkelheit

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Dunkelheit – klingt erstmal dramatisch, oder? Als würde gleich ein Krimi losgehen. Aber keine Sorge, ich bleib in meiner Spur. Wobei: So ganz spurlos geht die Dunkelheit nicht an mir vorbei. Ganz im Gegenteil. Letztes Jahr habe ich meinen alten Blog plattgemacht. Im April war’s. Zack, alles gelöscht. Und ganz ehrlich? War gut so. Denn unter den vielen Gedanken, die ich damals so rausgehauen hab, war auch einer dieser düsteren. Richtig düster. So à la: „Was wäre, wenn ich einfach nicht mehr da bin?“ Warum ich das damals gedacht hab? Keine Ahnung. Ich hatte nicht mal einen konkreten Grund. Es war einfach… da. So eine Wolke. So ein inneres Schwarz. Kennst du solche Momente, wo du denkst: "Ich fühl mich mies, aber ich weiß nicht mal warum?" Diese Phase ist zum Glück vorbei. Aber ganz ehrlich: Die Dunkelheit hat viele Gesichter. Und nicht alle davon sind so leicht wegzuwischen wie alte Blogeinträge. Winter zum Beispiel. Ich hasse den. Nicht wegen Weihnachten oder kalten Füßen – so...