Wenn der Blog zu kurz kommt
Es ist Juni. Und auf meinem Blog? Da dominiert nur noch eins: Projekt 52.
Klar – ich mag das Projekt. Es macht Spaß, bringt mich zum Nachdenken, und ich liebe es, Teil davon zu sein. Aber ganz ehrlich:
Ich hab so viele andere Artikel im Kopf.
Gedanken, die rauswollen. Geschichten, die sich seit Monaten anstauen. Dinge, die mir wichtig sind – aber irgendwie nicht mehr zum Zug kommen.
Denn jede Woche ruft ein neues Thema nach Aufmerksamkeit.
Jetzt im Juni wären das:
Haus
Event
Konfetti
Auf dem Weg
Ruhe
Wirklich schöne Themen. Und eigentlich wäre ich gerne kreativ dabei.
Aber ich sitz da und denk:
„Wie soll ich über Konfetti schreiben, wenn mein Kopf voll ist mit Zahnarzt, Ämtern, Pflege, Frust und Themen, die sich einfach nicht in ein Wochenthema pressen lassen?“
Das Leben hat längst die Regie übernommen
Seit Februar ist hier so viel los gewesen.
Ich wollte längst drüber schreiben – über Arzttermine, Behördenwahnsinn, Pflegefragen, meine täglichen Herausforderungen, über Erschöpfung, aber auch über kleine Lichtblicke.
Aber ich kam nicht dazu. Und wenn ich mal Zeit hatte, stand schon das nächste Thema vor der Tür.
Also hab ich das, was eigentlich rauswollte, weggeschoben.
Und das staut sich.
Im Kopf. Im Herzen. Und auf dem Blog.
Ich blogge nicht nur, ich verarbeite
Für mich ist Bloggen kein Hobby im klassischen Sinn.
Es ist meine Form, das Leben zu ordnen.
Gedanken zu sortieren. Gefühle rauszulassen. Klarer zu sehen.
Wenn ich nicht schreibe, dann fehlt mir was.
Dann bleibt alles in mir stecken.
Und genau das passiert gerade viel zu oft – weil ich das Gefühl habe, dass das Projekt 52 zwar schön, aber eben auch zeitfressend ist.
Nicht, weil es zu viel verlangt. Sondern weil es einfach immer da ist. Und die Themen, die ich eigentlich schreiben müsste, keinen Platz mehr bekommen.
Und dann seh ich Sari – und frag mich, wie sie das alles schafft
Sari vom Blog Heldenhaushalt hat das Projekt 52 ins Leben gerufen.
Sie bringt Woche für Woche die neuen Themen online, macht selbst mit – und veröffentlicht daneben auch noch ganz viele andere Beiträge.
Und ich?
Ich schaff's manchmal nicht mal, über das zu schreiben, was mich seit Monaten belastet.
Und dann denk ich mir: Wie macht sie das nur?
Ich würd zwar sagen, ich vergleiche mich nicht.
Aber in solchen Momenten? Tu ich’s vielleicht doch.
Und dann kommt sofort der nächste Gedanke:
„Was stimmt mit mir nicht, dass ich nicht mehr schaffe als diesen einen Pflichttext pro Woche?“
Aber ich weiß auch: Mein Alltag ist ein anderer
Ich habe eine Behinderung.
Ich brauche Hilfe im Alltag.
Ich habe regelmäßig Therapien, Arzttermine, einen Haufen Organisation – und dazu die ganz normalen Belastungen des Lebens.
Was bei anderen schnell geht, ist bei mir oft ein Kraftakt.
Und trotzdem blogge ich.
Trotzdem halte ich durch.
Trotzdem will ich erzählen.
Und genau dafür brauch ich wieder Raum.
Ich will zurück zu mir
Ich hoffe, dass ich Ende Juni oder Anfang Juli endlich mal wieder dazu komme, die Dinge zu schreiben, die mir wirklich wichtig sind.
Nicht, weil sie in eine Wochenaufgabe passen. Sondern weil sie einfach rausmüssen.
Ich will über das schreiben, was seit Februar passiert ist.
Über das, was mich bewegt. Was mich wütend gemacht hat. Was ich festhalten will.
Ich will wieder frei bloggen. Ohne Thema. Ohne Deadline. Ohne schlechtes Gewissen.
Ich bin nicht Sari – und das ist völlig okay
Ich bewundere, was sie leistet.
Aber ich bin eben nicht sie.
Ich bin Jonathan.
Mit einem anderen Leben, einem anderen Tempo, anderen Herausforderungen.
Und einem eigenen Stil, der keinen festen Fahrplan braucht.
Vielleicht ist genau dieser Artikel hier mein erster Schritt zurück – zu dem, was mein Blog eigentlich für mich ist:
Ein Ort, an dem ich sein darf, wie ich bin.
Und schreiben darf, was ich wirklich sagen will.
Wenn du das gelesen hast…
Danke.
Fürs Dableiben.
Fürs Aushalten.
Fürs Verstehen.
Ich glaube, da kommt noch einiges.
Nicht nur thematisch. Sondern von mir. So, wie’s sein soll. 💬
Mach Dir keinen Kopf. In der Anzahl veröffentlichter Texte kann ich selber zurzeit mit anderen auch nicht mithalten. Das muss ich aber auch. Deswegen habe ich auch Julias Allround Blog wieder geschlossen, weil dieser mir neben Blog PuzzleWelt einfach zu viel war.
AntwortenLöschenHi Julia
LöschenIch habe mich schon gewundert wo dein Blog ist aber ich kann es verstehen das du bei einem Blog bleiben willst die Interaktion wie Kommentare sind am schönsten
Grüße