Mit Hilfe durch den Tag: Gut organisiert, trotzdem erschöpft

Seit einer Weile hab ich jetzt Assistenz. Einmal die Woche, für ein paar Stunden. Klingt erstmal nicht nach viel – und ist es eigentlich auch nicht – aber trotzdem fühlt sich’s nach ziemlich viel Veränderung an. Vor allem im Kopf.

Früher lief alles über meine Mutter. Sie hat organisiert, begleitet, mitgedacht. Jetzt mach ich das mit jemand anderem. Und ganz ehrlich: Am Anfang war das richtig ungewohnt. Man lässt ja nicht einfach irgendeinen Menschen in den eigenen Alltag rein. Aber langsam… wird’s. Irgendwie.

Was ich nicht erwartet hab: Dass es gefühlt immer was zu tun gibt. Krankengymnastik, Rezepte holen, irgendwas besorgen… nix Großes, aber in der Summe halt doch ganz schön viel. Und dabei ist es nicht mal das Machen an sich, das so schlaucht – es ist dieses ständige Planen, Absprechen, Koordinieren. Früher lief das mit meiner Mutter irgendwie automatisch. Jetzt muss ich’s bewusst mit jemand Fremdem klären. Und das ist anstrengender, als ich dachte.

Während wir unterwegs sind, denk ich oft: "Ach, geht doch." Aber sobald ich zuhause bin, merk ich: Uff. Ich bin durch. Mein Akku ist leer. Ich hau mich aufs Bett – und zack, eingeschlafen. Nicht mal mit Ansage. Einfach weggenickt. Mein Körper zieht dann einfach die Notbremse.

Besonders in der Stadt merk ich’s sofort. Menschen, Lärm, Stress… das zieht mir komplett den Stecker. Ich brauch da echt alle Energie, um überhaupt irgendwie klarzukommen.

Trotzdem: Es läuft inzwischen gar nicht so schlecht. Wir machen nicht nur die Krankengymnastik zusammen, sondern schaffen’s auch mal, was Kleines zu erledigen. Eigentlich kenn ich das alles – aber in der neuen Konstellation ist’s halt trotzdem anders. Und irgendwie auch anstrengender, selbst wenn’s "nur" ein Rezept ist.

Und dann kommt der Abend. Egal ob ich mittags geschlafen hab oder nicht – mein Kopf macht keine Pause. Ich lieg im Bett, will eigentlich runterfahren… aber mein Gehirn so: „Nö.“ Der ganze Tag läuft nochmal ab, Szene für Szene. Abschalten? Fehlanzeige.

Ob das alles auf Dauer so gut für mich ist – keine Ahnung. Ich hoff einfach, dass ich da nicht wieder in so ’nen Burnout reinrutsch. Ich versuch, auf mich zu achten. Aber leicht ist’s nicht. Wirklich nicht.

Kommentare

  1. Du musst dich einfach darauf einlassen. Ich hatte auch einen Burn Out vor einigen Jahren und seitdem sehe ich das Leben anders. Was nicht ist, ist nicht - ich setze mich nicht mehr unter Druck und habe gelernt auch mal was liegen zu lassen und eben ein anderes Mal zu machen. LG Romy

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    1. Da bin ich genau der gleichen Meinung wie Du aber versuch das mal den Leuten zu erklären die mitreden wollen und meinen alles besser zu wissen

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