Erster Tag mit Assistenz: Zwischen Unsicherheiten und Neuanfang

Morgen geht es los. Mein erster richtiger Tag mit Assistenz. Eigentlich müsste ich aufgeregt sein, aber stattdessen fühlt es sich irgendwie merkwürdig an. Vielleicht, weil ich noch gar nicht richtig weiß, was ich davon halten soll. Seit Monaten läuft das ganze Verfahren, von der Bedarfsermittlung über Korrekturen bis hin zur Zielvereinbarung – und jetzt steht plötzlich der erste Termin an.

Ich weiß nicht, ob das einfach nur normaler Anfangsstress ist oder ob es daran liegt, dass der Start für mich irgendwie ungünstig fällt. Ich treffe meine Assistenz Melanie morgen für ein paar Stunden – und dann erst mal wieder nicht, weil meine Physiotherapeutin Iris nächste Woche im Urlaub ist. Es fühlt sich nicht so an, als würde jetzt eine feste Routine starten, sondern eher wie ein Probetermin, der dann gleich wieder verpufft.

Zielvereinbarung – Ein Plan ohne echtes Fundament?

Letzte Woche war das Gespräch zur Zielvereinbarung im Silbernen Bären. Ich hatte gehofft, danach etwas klarer zu sehen, wie das alles laufen soll, aber ehrlich gesagt hat es mich eher noch unsicherer gemacht. Ich habe mich bei den Zielen ziemlich allgemein gehalten – nicht, weil ich nicht wüsste, was ich brauche, sondern weil ich einfach noch nicht weiß, was mit der neuen Assistenz machbar ist.

Das Hilfenet ist neu für mich, Melanie ist neu für mich – wie soll ich da schon genau sagen, was ich will, wenn ich gar nicht weiß, wie sie arbeitet? Mir war wichtig, erst mal herauszufinden, ob die Unterstützung wirklich so funktioniert, wie ich sie mir vorstelle. Deshalb habe ich mich mit klaren Festlegungen zurückgehalten. Ich brauche Zeit, um zu sehen, wie es läuft, bevor ich konkrete Erwartungen formuliere.

Und dann kam noch eine Überraschung: Plötzlich hieß es, ich solle innerhalb einer Woche ein Konto für das persönliche Budget einrichten. Ohne Vorwarnung, einfach so. Klar, ich verstehe, dass das für die Verwaltung einfacher ist – aber warum wurde mir das nicht früher gesagt? Ich hätte mich darauf einstellen können. So kurzfristig eine Kontoeröffnung einzuplanen, während ich sowieso schon genug um die Ohren habe, war nicht gerade optimal. Es wäre schön gewesen, wenn die Kommunikation hier klarer gewesen wäre.

Kann man sich an jemanden gewöhnen, wenn man sich kaum sieht?

Ich bin jemand, der Struktur braucht. Feste Abläufe geben mir Sicherheit. Morgen treffe ich Melanie das erste Mal, aber durch den Urlaub von Iris entsteht danach direkt wieder eine Lücke. Ich frage mich, ob das der richtige Start ist. Wäre es nicht besser gewesen, erst zu beginnen, wenn mein Alltag wieder normal läuft? Dann hätte sich eine Routine entwickeln können.

Jetzt fühlt es sich so an, als würde ich einen Probelauf machen, ohne dass daraus direkt etwas Konkretes wird. Ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist oder ob ich lieber noch warten sollte, bis alles regelmäßig läuft. Aber jetzt ist es, wie es ist.

Absagen oder nutzen?

Nächste Woche habe ich dann plötzlich diese Lücke. Kein Physiotherapie-Termin, aber offiziell hätte ich wieder Unterstützung. Also stellt sich die Frage: Brauche ich sie dann überhaupt? Oder sage ich Melanie ab und sammle die Stunden für später?

Andererseits gibt es da ja noch eine Sache, die ich erledigen müsste: Ich brauche ein Passbild für meinen Reisepass. Das könnte ich mit ihr machen. Danach könnten wir direkt aufs Rathaus gehen und den Antrag stellen. Es wäre eine Gelegenheit, mal zu testen, wie sich die Unterstützung bei alltäglichen Dingen anfühlt.

Aber dann frage ich mich wieder: Ist das wirklich der beste Einsatz der Stunden? Oder wäre es besser, sie für später aufzusparen, wenn ich wirklich Unterstützung brauche?

Vielleicht sollte ich einfach eine Münze werfen? Oder Melanie fragen, wie sie das sieht – wobei, das ist vielleicht die reifere Entscheidung.

Ein komischer Start – aber vielleicht ist das normal?

Ich weiß nicht, was ich von morgen erwarten soll. Wird es sich direkt nach einer Erleichterung anfühlen? Oder wird es erst mal kompliziert, weil man sich aneinander gewöhnen muss? Ich hoffe einfach, dass es gut läuft und sich mit der Zeit alles einspielt.

Aber ich merke, dass ich noch nicht so richtig angekommen bin in dieser Veränderung. Vielleicht ist das normal. Vielleicht dauert es einfach, bis man merkt, ob es wirklich eine Verbesserung ist.

Ich werde berichten, wie es gelaufen ist – ob es sich nach Fortschritt angefühlt hat oder eher nach einem weiteren Punkt auf meiner To-do-Liste.

Was denkt ihr? Kennt ihr solche Situationen, in denen ihr etwas Neues beginnt, euch aber nicht sicher seid, ob es der richtige Zeitpunkt ist? Habt ihr Tipps, wie man mit Unsicherheiten umgeht? Schreibt es mir in die Kommentare! 😊



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