Projekt 52 – März: Film

 

Das Projekt 52 ist eine Blogaktion von Heldenhaushalt, die jede Woche ein neues Thema vorgibt und zum Schreiben, Nachdenken und Austauschen anregt. Die Themen werden Monat für Monat veröffentlicht, und zu jedem Monat gibt es eine Linkparty, in der alle Teilnehmer ihre Beiträge sammeln können. Wer Lust hat, mitzumachen oder mehr darüber erfahren möchte, findet alle Infos auf der Projektseite.


Als ich gesehen habe, dass Film eines der Themen im März ist, dachte ich erst: "Mist, was soll ich dazu schreiben?" Filme und ich – das ist eine komplizierte Geschichte. Ich schaue kaum Filme oder Serien, weil es für mich einfach zu anstrengend ist. Mal liegt es an mangelndem Interesse, aber meistens daran, dass mein Kopf nicht mitmacht. Trotzdem habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt, und irgendwie habe ich doch etwas zustande gebracht.


Filme schauen war für mich noch nie einfach


Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals richtig in einen Film eintauchen konnte. Aber was ich noch weiß: Wann ich das letzte Mal im Kino war.


Das war noch in der Schulzeit. Ich war bei Ice Age und Findet Nemo im Kino – und ich glaube, es waren tatsächlich die ersten Teile. Später kamen dann noch Die Welt und Die Kirche bleibt im Dorf dazu.


An Die Welt erinnere ich mich noch besonders, weil meine Oma mit im Kino war. Und bei Die Kirche bleibt im Dorf war eine Freundin dabei. Der Film war mega lustig! Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass der Humor so herrlich bodenständig war oder ob es einfach die richtige Mischung aus Witz und Charme hatte – aber den habe ich tatsächlich in guter Erinnerung.


Trotzdem war das Kinoerlebnis für mich anstrengend. Ich habe ja schon immer Probleme mit dem Sehen gehabt. Aber anders als bei vielen anderen Menschen ist es bei mir nicht einfach nur eine Frage der Sehstärke. Mein Gesichtsfeld ist eingeschränkt. Das bedeutet, dass ich nicht einfach „schlecht sehe“, sondern dass mein Gehirn gewisse Bereiche gar nicht wahrnimmt. Ich sehe nur einen Teil des Bildes – und mein Kopf kann den Rest nicht ergänzen.


Eine Brille könnte das Problem lösen, wenn es nur eine Sehschwäche wäre. Aber mein Problem liegt nicht bei den Augen selbst, sondern am Sehnerv. Der ist im Kopf beschädigt, und da kann keine Sehhilfe der Welt etwas ausgleichen. Egal, wie scharf das Bild vor mir wäre – wenn mein Gehirn es nicht richtig verarbeiten kann, dann hilft auch die beste Brille nichts.


Schnelle Schnitte? Mein Kopf steigt aus.


Neben meiner Sehbehinderung kommt noch etwas dazu, das das Ganze noch schlimmer macht: Mein Kopf kann schnelle Bildwechsel nicht verarbeiten.


Moderne Filme sind oft extrem schnell geschnitten. Eine Szene dauert manchmal nur wenige Sekunden, dann wechselt das Bild, dazu kommt Bewegung, schnelle Kamerafahrten, Farben, Lichteffekte – und mein Gehirn sagt: Stopp.


Ich kann dem Ganzen einfach nicht folgen. Während andere entspannt zuschauen, ist mein Kopf damit beschäftigt, überhaupt erst mal zu verstehen, was da gerade passiert. Und während ich das noch verarbeite, ist der Film schon drei Szenen weiter. Das macht Filme für mich fast ungenießbar.


Filme im Hintergrund – keine Option für mich


Ganz selten läuft bei mir mal klassisches Fernsehen, aber wenn, dann eher im Hintergrund. Es ist für mich mehr hören als sehen. Ich bekomme mit, was gesprochen wird, aber bewusst hinschauen? Dafür fehlt mir oft die Energie.


Wenn ich irgendwo bin und ein Film läuft, schaue ich vielleicht mal kurz mit – aber das reicht mir auch. Was mich dann oft nervt, ist die deutsche Synchronisation. Die Stimmen klingen oft unnatürlich oder übertrieben hektisch. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Emotionen dabei völlig verloren gehen oder falsch rübergebracht werden.


Und dann ist da noch die Lautstärke. Manche Filme sind so abgemischt, dass die Dialoge viel zu leise sind, während die Musik und die Effekte extrem laut sind. Das ist dann nur noch anstrengend.


Filme sind für mich keine Entspannung


Viele Menschen entspannen sich bei Filmen, lassen sich berieseln, genießen es, in eine andere Welt abzutauchen. Für mich bedeutet ein Film schauen nur eins: Konzentration und Stress.


Ich muss mich so stark darauf fokussieren, um überhaupt etwas mitzubekommen, dass ich am Ende völlig erschöpft bin. Und selbst dann bleibt oft nur ein unvollständiges Bild, weil mein Gehirn die schnellen Szenen nicht verarbeiten konnte. Mein Gesichtsfeld setzt mir Grenzen, die ich nicht umgehen kann.


Deshalb habe ich irgendwann beschlossen, dass ich mir diesen Stress einfach nicht mehr antue. Filme sind einfach nicht mein Ding – und das ist okay. Ich verpasse nichts, und mir fehlt nichts.


Wie ist das bei euch?


Schaut ihr gerne Filme, oder gibt es auch Dinge, die euch daran stören? Habt ihr vielleicht selbst schon erlebt, dass euch schnelle Schnitte oder hektische Szenen überfordern? Lasst es mich wissen – ich bin gespannt auf eure Erfahrungen! 😊

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