Projekt 52 – März: Dekoriert – oder lieber schlicht?
Das Projekt 52 ist eine Blogaktion von Heldenhaushalt, die jede Woche ein neues Thema vorgibt und zum Schreiben, Nachdenken und Austauschen anregt. Die Themen werden Monat für Monat veröffentlicht, und zu jedem Monat gibt es eine Linkparty, in der alle Teilnehmer ihre Beiträge sammeln können. Wer Lust hat, mitzumachen oder mehr darüber erfahren möchte, findet alle Infos auf der Projektseite.
Dekoriert – oder lieber schlicht?
Deko ist so eine Sache. Manche können gar nicht genug davon haben und dekorieren ihre Wohnung für jede Jahreszeit neu. Andere brauchen nur ein paar ausgewählte Stücke, damit es wohnlich wirkt. Und dann gibt es mich – ich brauche gar keine Deko.
Nicht, weil ich es grundsätzlich hässlich finde. Es gibt Wohnungen, da sieht das wirklich gut aus. Aber für mich? Völlig unnötig. Ich mag es schlicht, aufgeräumt und ohne Schnickschnack. Wenn ich irgendwo bin und es sieht aus wie ein Deko-Laden, dann werde ich schon unruhig. Ich frage mich dann: Warum muss das hier alles stehen? Braucht man das wirklich oder ist das nur Deko, damit Deko da ist?
Mein Wohnstil – schlicht, aber nicht steril
Viele denken jetzt vielleicht, meine Wohnung wäre so eine sterile, weiße Fläche ohne Leben. Ganz so schlimm ist es nicht. Ich mag kein grelles Weiß, und meine Möbel sind aus antikem Holz – nicht modern, nicht hochglanzpoliert, sondern eben gemütlich. Ich brauche keine Bilder an den Wänden, weil ich es nicht als notwendig empfinde. Ich habe keinen Deko-Kram herumstehen, weil ich nicht sehe, was mir das bringen soll.
Und Licht? Auch so ein Thema. Diese modernen LED-Lampen mit kaltweißem Licht finde ich fürchterlich. Ich verstehe wirklich nicht, warum man seine Wohnung so ausleuchten will, als wäre man in einem OP-Saal. Ich mag es lieber warm und indirekt, also keine grellen Deckenstrahler, sondern Licht, das sich gut in den Raum einfügt.
Farblich halte ich es eher neutral. Manchmal finde ich Rot ziemlich schön, aber Farben wie Königsblau, Orange, Gelb oder Grün finde ich richtig schrecklich. Zumindest in der Wohnung. Draußen in der Natur stören sie mich nicht, aber ich könnte mir keine knallgrüne Wand oder orangene Möbel vorstellen. Geht einfach nicht.
Dekoration als Reizüberflutung
Viele empfinden Deko als das, was eine Wohnung erst gemütlich macht. Ich sehe das anders. Wenn zu viele Dinge rumstehen, dann fühle ich mich überfordert. Ich kann es schwer beschreiben, aber es ist ein bisschen so, als wäre mein Kopf zu voll mit Eindrücken, die ich nicht filtern kann. Zu viele kleine Details, zu viele unterschiedliche Formen und Farben – das stresst mich.
Vielleicht liegt es daran, dass ich generell Schwierigkeiten habe, Reize zu filtern. In einer Menschenmenge geht es mir genauso: zu viele Stimmen, zu viele Bewegungen, zu viel auf einmal. Wenn eine Wohnung dann genauso überladen ist wie ein voller Marktplatz, dann macht mich das einfach wahnsinnig.
Ich kenne Leute, die lieben es, für jede Jahreszeit und jeden Anlass neu zu dekorieren. Eine Bekannte von mir ist so jemand. Sie lebt alleine, aber ihre Wohnung sieht aus, als würde dort eine ganze Familie wohnen – und zwar eine, die ein Deko-Geschäft besitzt. Ostern, Weihnachten, Herbst, Frühling – immer neue Deko. Sobald der erste Schnee fällt, kommt die Winterdeko raus, dann Glitzersterne und Lichterketten. Nach Weihnachten werden die Hasen und Ostereier ausgepackt, und im Herbst gibt’s dann Kürbisse und bunte Blätter. Ich frage mich dann immer: Warum tut man sich das an?
Mein ewiges Nachttisch-Problem
Das bringt mich zu einem Thema, das mich seit Jahren beschäftigt: Mein Nachttisch. Oder besser gesagt: Mein Stuhl.
Ja, richtig gelesen. Ich habe keinen richtigen Nachttisch, sondern benutze einfach einen normalen Stuhl neben meinem Bett. Warum? Ganz einfach: Weil ich bis heute keinen Nachttisch gefunden habe, der mir gefällt.
Ich habe es wirklich versucht. Ich war in Möbelhäusern, habe online geschaut, aber entweder war der Tisch zu groß, zu klein oder einfach nicht praktisch. Manche haben Schubladen, die ich nicht brauche. Andere sind wackelig oder passen von der Höhe nicht. Also bleibt es beim Stuhl. Ist das ideal? Nein. Aber es funktioniert – und alles, was ich ausprobiert habe, war noch schlechter.
Ich weiß, viele würden sich da einfach irgendeinen Nachttisch hinstellen und gut ist. Aber ich kann das nicht. Wenn mich ein Möbelstück stört oder unpraktisch ist, dann kann ich es nicht einfach ignorieren. Es muss passen. Vielleicht ist das meine eigene Form von Ästhetik – Dinge müssen funktional sein, sonst haben sie für mich keinen Sinn.
Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was ich stattdessen nehmen könnte?
Kunst am Bau – Deko in groß und teuer
Und wenn wir schon über überflüssige Deko sprechen: Kunst am Bau.
Ich verstehe ja, dass Städte schöner aussehen sollen, aber manchmal frage ich mich wirklich, wer diese abstrakten Metallklötze oder schrägen Betonsäulen eigentlich haben will. Überall stehen riesige Kunstwerke, die oft nichts weiter tun, als Platz wegzunehmen – und wenn man dann noch erfährt, dass sowas Hunderttausende Euro gekostet hat, dann kann ich nur den Kopf schütteln.
Für mich ist das genauso unnötig wie ein Deko-Überfluss in der Wohnung. Klar, Kunst kann spannend sein, und ich will nicht sagen, dass alles hässlich ist. Aber warum muss das so viel Geld kosten? Warum gibt es dafür ein Budget, während es an anderen Ecken fehlt? Wäre es nicht sinnvoller, das Geld in barrierefreie Wege oder praktische Sitzmöglichkeiten zu investieren?
Braucht Deko wirklich jemand?
Also, ich bin wirklich gespannt: Wie ist das bei euch? Dekoriert ihr gerne, oder ist euch das genauso unwichtig wie mir? Macht Deko für euch eine Wohnung gemütlich, oder geht’s euch mehr um praktische Einrichtung? Und falls jemand eine Idee für meinen Nachttisch hat – ich nehme gerne Vorschläge an! 😊
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