Wochenendbesuch und Übernachtungschaos in der Bude
Ey, dieses Wochenende war wirklich die absolute Vollkatastrophe. Meine Schwester Lena und ihre Tochter Julia haben sich von Samstag auf Sonntag bei uns breitgemacht, weil Lena beim Kameradschaftsabend wohl dachte, das Feiern hört nie auf, und dann natürlich keinen Bock mehr auf den späten Heimweg hatte. Klar, wer muss den ganzen Scheiß ausbaden? Genau, wir! Meine Mutter, die eigentlich schon total im Eimer war, hat sich trotzdem wie ’ne Bekloppte nur noch um Julia gekümmert. Natürlich. Die könnte halbtot sein, aber sobald irgendwer was von ihr will, springt sie sofort. Und ich saß nur da und dachte mir: "Geil, und ich kann jetzt sehen, wie ich klarkomme. Läuft bei uns, ne?"
Wenn Julia da ist, kannst du dir alles in die Haare schmieren – Hilfe, Unterstützung, was auch immer. Die ist dann nur noch an der Kleinen dran, und ich bin einfach komplett abgeschrieben. Klar, ich versteh schon, es darf auch mal sein, dass ich nicht 1a versorgt werde. Aber trotzdem: Ich sitz da und merk jede verdammte Sekunde, wie ich hinten runterfalle, weil die kleine Prinzessin natürlich die volle Aufmerksamkeit kriegt. Das kotzt mich einfach an! Als ob mein Bedarf total egal wäre – Hauptsache, das kleine Wirbelwindchen wird von vorne bis hinten bedient. Scheiß drauf, was ich brauche, weil für mich ja dann nichts mehr übrig ist, sobald die Kleine in der Bude ist.
Ravioli à la Julia mit Butter vs. meine mit rotem Pesto
Zum Abendessen gab’s dann „Ravioli à la Julia“ mit Butter – natürlich schön simpel, damit die kleine Hoheit zufrieden ist. Ich hab mir wenigstens meine mit rotem Pesto gegönnt, und die waren wenigstens echt geil. Ein kleiner Lichtblick in diesem ganzen verdammten Chaos. Aber dann ging’s erst richtig los: Julia hat ohne Punkt und Komma gelabert – natürlich in einer Lautstärke, bei der dir die Ohren bluten. Es ging nur um kompletten Mist, den echt kein Schwein hören will, aber versuch das mal einem Kind klarzumachen. Jedes verdammte Detail musste raus, und ich saß daneben und dachte nur: „Alter, halt endlich mal die Klappe, ich kann’s nicht mehr hören!“ Früher waren die Eltern wenigstens noch in der Lage, mal für Ruhe zu sorgen. Heute? Lächeln, Nicken und dumm zugucken, und ich sitz daneben und könnt ausrasten. Ein ruhiges Essen? Vergiss es.
Julia hat ohne Punkt und Komma gelabert, als wäre sie bezahlt dafür. Und worüber? Natürlich nur die spannendsten Themen, die mir sowas von egal waren.
„Weißt du, dass mein Kuscheltier auch Ravioli mag? Aber nur, wenn er die rote Soße kriegt!“ Ja, danke für die Info, darauf hab ich echt gewartet.
„Papa sagt, wenn ich groß bin, darf ich mit seinem Auto fahren. Aber dann darf Mama nicht mitfahren, weil sie immer so rumnörgelt!“ – super, und das interessiert mich jetzt genau wie?
„Ich hab im Kindergarten gesagt, dass ich heute hier schlafen darf, und alle waren neidisch, aber echt alle!“ … Wenn ich hier schlafen könnte ohne dieses Geplapper, wäre ich auch neidisch!
Und so ging das die ganze Zeit. Jedes einzelne Detail musste raus, und ich saß da und dachte mir nur, früher hätten Eltern vielleicht wenigstens mal ’ne Pause eingefordert.
Schlaflosigkeit und nächtliches Drama
Von Samstag auf Sonntag hab ich dann natürlich beschissen geschlafen. Ich war noch wach, als Lena um drei Uhr nachts vom Kameradschaftsabend heimgetorkelt ist. Klar, da war meine Nacht endgültig im Arsch. Irgendwie bin ich dann doch nochmal kurz weggedöst, nur um dann um halb acht von Julias verfluchtem Morgengetöse wieder wachgerüttelt zu werden. Sie natürlich hellwach und voller Energie, ich dagegen komplett im Eimer. Keine Gnade, null Rücksicht – wie immer halt. Ich hab’s dann irgendwie noch geschafft, bis elf Uhr zu dösen, aber das war kein Schlaf, das war einfach nur so ein Überlebensmodus. Einfach nur anstrengend und nervig, von vorne bis hinten.
Sonntag bis in den Nachmittag und das elterliche „Teamwork“
Am Sonntag waren Lena und Julia dann auch noch bis zwei Uhr nachmittags da – als ob das nicht schon Horror genug gewesen wäre. Irgendwann fiel Lena dann plötzlich ein, dass sie „noch Papiere erledigen müsste“. Und meine Mutter? Die springt natürlich direkt und fährt mit nach Buchenheim, um Madame zu helfen. Während Lena also ihre „superwichtigen“ Papiere erledigt hat, durfte meine Mutter die Kleine noch auf den Spielplatz schleppen, damit Lena ihre Ruhe hatte. Nett gemeint, aber mal ehrlich: Wie zum Teufel sollen Lena und Lukas jemals als Eltern klarkommen, wenn ständig jemand für sie den ganzen Kram regelt? Kaum bleibt mal was an Lena hängen, rennt meine Mutter los und räumt auf. Die beiden wissen genau, dass Mama immer alles übernimmt – Eigenverantwortung? Null, absolut null. Kein Wunder, dass sie nichts alleine auf die Reihe kriegen.
Und in der Zwischenzeit sitz ich da und darf mir mein eigenes Chaos anschauen, weil für mich ja dann nicht mal mehr die einfachste Unterstützung drin ist. Lena und Lukas könnten längst mal lernen, ihren eigenen Kram zu regeln, aber stattdessen kommen sie hier her und lassen sich bedienen. Es kotzt mich einfach an.
Endlich wieder Ruhe und Tiefkühlpizza
Als Lena und Julia am Sonntag endlich abgezogen sind, war ich einfach nur froh. Die Bude war endlich leer, und ich hatte meine Ruhe. Na ja, fast. Das Ende vom Lied war, dass es für uns – also für mich und meine Mutter – am Sonntagabend nur Tiefkühlpizza gab. War okay, aber das Zeug kommt natürlich null an die Pizza vom Italiener ran. Nach so einem beschissenen Wochenende nimmt man halt, was man kriegt. Hauptsache, der ganze Stress ist endlich vorbei.
Ein ruhiges Wochenende? Fehlanzeige. Nur Stress, Lärm und null Erholung – für uns alle. So einen Scheiß brauch ich echt nicht nochmal. Aber ganz ehrlich, ich bin mir sicher, das wird garantiert nicht das letzte Mal gewesen sein. Solche Wochenenden, wo man nur ausgenutzt wird und das Chaos hinterher selbst aufräumen darf, kommen bestimmt wieder. Da kann ich mich direkt drauf einstellen – wird sicher wieder genauso scheiße werden.
Also ich glaube für Kinder ist es ganz normal viel zu reden und vor allem über Dinge, die für sie wichtig sind. Und natürlich muss nach so einem Besuch erst einmal ordentlich aufgeräumt werden. War aber zumindest bei mir als Kind nicht anders, als ich bei meinen Großeltern war. Ich kann allerdings auch verstehen, dass das für Dich unangenehm ist. Sich in dem Moment als Außenseiter zu fühlen ist nicht schön.
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