Zwischen Bürokratie und Erleichterung: Der Kampf um meine Orthese

Donnerstage sind für mich normalerweise eher ruhig, und oft habe ich an diesem Tag nur meine Krankengymnastik. Es ist der Tag, an dem ich mich mental schon auf das Wochenende einstelle, denn freitags habe ich normalerweise keine Termine mehr. Doch an diesem speziellen Donnerstag war alles anders: Nach meiner Krankengymnastik stand der lange erwartete Termin in der Orthopädietechnik Aufrecht in Schratstein an. Ein Termin, auf den ich seit Monaten gewartet hatte, nachdem ich bereits im August den Antrag für eine neue Orthese gestellt hatte.

Kennt ihr das Gefühl, dass bei wichtigen Terminen immer etwas dazwischenkommt?

Ein langer, oft frustrierender Weg

Der Prozess begann einfach genug – mit einem Rezept, das mir mein Hausarzt, Dr. med. Markus Fischer, ausgestellt hatte. Doch dann begann der bürokratische Marathon: Die BKK BH Betriebskrankenkasse Brigenbach Hochberg verlangte eine zusätzliche Stellungnahme vom Arzt. Sie wollten wissen, warum ich nach nur drei Jahren schon wieder eine neue Orthese benötige. Der Arzt verstand meine Situation sofort und unterstützte mich, aber die medizinische Fachangestellte (MFA), Eva Peters, in der Praxis nahm das Schreiben der Krankenkasse überhaupt nicht ernst. Sie ließ die Sache schleifen und kümmerte sich nicht darum, obwohl sie dazu verpflichtet war. Ohne diese Stellungnahme konnte der Prozess nicht weitergehen, was alles nur noch verzögerte.

Habt ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, dass sich niemand um eure Anliegen kümmert?

Auswirkungen auf meinen Alltag

Diese Verzögerungen waren mehr als nur eine bürokratische Hürde – sie hatten direkte Auswirkungen auf meinen Alltag. Jede Woche ohne die neue Orthese bedeutete für mich weniger Stabilität, mehr Unsicherheit und Frust. Es war nicht nur der physische Schmerz, sondern auch der mentale Stress, der mich belastete. Man fühlt sich so machtlos, wenn alles von anderen abhängt.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um, wenn ihr auf Entscheidungen anderer angewiesen seid?

Das Gefühl, nur eine Nummer zu sein

Früher war es einfacher. Johanna Bauer, die damals in der Geschäftsstelle vor Ort für mich zuständig war, kannte mich persönlich und kümmerte sich immer direkt um meine Anliegen. Doch durch eine Umstrukturierung bei der Krankenkasse ist das nun anders. Sie leitet mein Anliegen jetzt nur noch weiter. Mara Winter, die schon immer in der Geschäftsstelle in Mechlingen am Brigenbach arbeitet, ist nun für mich zuständig, obwohl sie mich persönlich nie getroffen hat. Diese Distanz verstärkte das Gefühl, nur noch eine Nummer im System zu sein.

Fühlt ihr euch manchmal auch wie eine Nummer im System?

Die Belastung durch die aktuellen Einsparungen

Es wird in Deutschland nicht einfacher. Einsparungen im Sozial- und Gesundheitswesen machen sich überall bemerkbar, und als Patient spürt man die Auswirkungen direkt. Es scheint, als würde an jeder Ecke gespart werden. Ich frage mich oft, wie viele Menschen von diesen Problemen betroffen sind.

Denkt ihr, dass im Gesundheitswesen zu viel gespart wird?

Die erlösende Nachricht

Nach all den Wochen kam endlich die erlösende Nachricht: Die BKK BH Betriebskrankenkasse Brigenbach Hochberg genehmigte die Orthese. Als ich mit Paul Schirmer in der Orthopädietechnik Aufrecht telefonierte, um einen Termin zu vereinbaren, erzählte er mir, dass er sogar eine Erinnerung an die Krankenkasse geschickt hatte, um den Prozess zu beschleunigen. Ohne seine Initiative hätte es vermutlich noch länger gedauert.

Am Donnerstag wurde die Orthese schließlich angepasst. Paul Schirmer nahm sich viel Zeit, um die Position der Klettverschlüsse exakt auf meine Bedürfnisse abzustimmen. Endlich konnte ich aufatmen – ich war fast am Ziel.

Kennt ihr das Gefühl, wenn eine wichtige Sache endlich erledigt ist?

Noch nicht ganz am Ziel

Die Orthese ist fast fertig, aber es müssen noch letzte Feinanpassungen vorgenommen werden. Der größte Teil ist geschafft, doch ein bisschen Geduld brauche ich noch.

Was macht ihr, wenn es nur noch Kleinigkeiten sind, die erledigt werden müssen?

Geduld, Ausdauer und Hoffnung

Dieser ganze Prozess hat mich gelehrt, wie wichtig Geduld und Ausdauer sind. Es ist oft leicht, in den täglichen Frust zu verfallen, wenn Dinge nicht so laufen, wie man es sich vorstellt. Doch am Ende gibt es immer kleine Fortschritte, und diese machen den Unterschied. Die Zusammenarbeit mit der Orthopädietechnik Aufrecht war ein Schritt in die richtige Richtung, und auch wenn ich noch nicht ganz am Ziel bin, weiß ich, dass ich es bald erreichen werde.

Wie geht ihr mit langwierigen Prozessen um? Habt ihr Tipps, wie man sich motiviert hält?

Ich freue mich auf eure Gedanken und Kommentare zu diesem Thema. Lasst uns gemeinsam darüber sprechen!

Kommentare

Sabine hat gesagt…
Meine Güte, was für eine Odyssee!
So oft schon hab ich mir gedacht, dass es früher einfacher, simpler und unbürokratischer war. Schade!
Aber ich freu mich für dich! 😊

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