Ein Geburtstag ohne Geburtstagsgruß: Wenn Familie schwierig wird
Hallo ihr Lieben! 😊
Manchmal frage ich mich, warum bestimmte Tage so viel mehr mit sich bringen, als man erwartet. Kürzlich hatte ich einen dieser Tage, an denen einfach alles zusammenkam. Neben meinen Therapieterminen und dem üblichen bürokratischen Chaos, über das ich ja schon berichtet habe, war auch noch der Geburtstag meines Bruders. Ein Ereignis, das jedes Jahr aufs Neue eine Mischung aus emotionaler Anspannung und reflektiertem Abstand mit sich bringt. Dieses Jahr war es jedoch etwas Besonderes – mein Bruder hat seinen 40. Geburtstag gefeiert.
Ein runder Geburtstag, ein Meilenstein, der in der Regel groß gefeiert wird. Man schaut zurück auf das, was man erreicht hat, und nach vorn auf das, was noch kommen mag. Für mich ist es jedoch auch ein Moment der Reflexion über unsere Beziehung, die sich im Laufe der Jahre verändert hat. Unser Verhältnis war noch nie besonders innig, was ich sehr bedauere. Ich respektiere meinen Bruder und meine Schwester, aber das war's dann auch schon. Respekt ist ja auch das Mindeste, was man in einer Familie erwarten kann, oder? Doch ob sie mich ebenfalls respektieren und akzeptieren, kann ich nicht wirklich sagen. Besonders mein Bruder, der in seiner eigenen Welt lebt, hat es sich und mir nie leicht gemacht. Er und seine "Schwiegerseite" – seine Partnerin und deren Familie – scheinen meine Situation einfach nicht nachvollziehen zu können.
Die "Schwiegerseite" ist finanziell gut gestellt. Dort tummeln sich Bänker, Anwälte, Ärzte und Lehrer – eine Gruppe, die in unserer Gesellschaft oft mit Wohlstand und Erfolg assoziiert wird. Diese soziale und wirtschaftliche Kluft zwischen uns hat sicher auch zu vielen Missverständnissen beigetragen. Sie leben in einer Welt, die sich so stark von meiner unterscheidet, dass sie meine Herausforderungen und meinen Alltag wahrscheinlich kaum nachvollziehen können. Das Leben mit chronischer Krankheit, das Jonglieren von Arztterminen und die bürokratischen Hürden, die damit einhergehen, sind für sie vermutlich schwer zu verstehen. Sie haben einen ganz anderen Bezug zu den Problemen des Alltags.
Ein besonders schmerzhaftes Thema ist dabei die Sicht meiner Schwägerin auf meine Situation. Sie hat wiederholt geäußert, dass ich "nur faul zu Hause sitze". Diese Worte tun weh, vor allem weil sie zeigen, wie wenig Verständnis und Empathie sie für meine Situation hat. Manchmal frage ich mich, ob man in ihrer Welt nur dann etwas wert ist, wenn man gesund und arbeitsfähig ist. Es ist frustrierend und enttäuschend, dass sie meine täglichen Kämpfe und die Anstrengungen, die ich unternehme, um mit meiner chronischen Krankheit zu leben, nicht sieht oder anerkennt. Es fühlt sich an, als wäre mein Wert in ihren Augen direkt an meine Fähigkeit gebunden, zu arbeiten und ein "normales" Leben zu führen. Aber Krankheit und Gesundheit sind keine Entscheidungen, die man einfach so treffen kann, und es ist unfair, Menschen auf ihre Leistungsfähigkeit zu reduzieren.
Die Distanz zwischen meinem Bruder und mir wurde über die Jahre immer deutlicher. Mein Bruder hat mir seit vier Jahren nicht mehr zum Geburtstag gratuliert. Nicht, dass ich das jedes Mal erwarte oder mich darüber beschwere, aber es fällt auf. Es tut schon weh, wenn solche einfachen Gesten ausbleiben, besonders bei so einem bedeutenden Anlass wie einem runden Geburtstag. Es hätte ein Moment sein können, in dem wir, trotz aller Differenzen, eine kleine Verbindung hätten spüren können. Doch dieses Jahr habe ich beschlossen, ihm nicht zu gratulieren. Nicht, weil ich es vergessen hätte oder seine Nummer nicht mehr hätte, sondern weil die Umstände einfach dafür sprechen.
Was ich hier nur andeuten kann, sind die vielen Male, in denen mein Bruder und seine "Schwiegerseite" unsere Familie ausgenutzt haben. Es gab unzählige Situationen, in denen sie sich besonders gegenüber unserer Mutter und Schwester völlig respektlos verhalten haben. Diese Art von Verhalten hat nicht nur mich, sondern die gesamte Familie belastet. Es ist schwer, herzliche Grüße zu versenden, wenn man das Gefühl hat, dass der andere nur nimmt und nie gibt. Da sind Verletzungen, die tief gehen und über die man nicht so einfach hinwegsehen kann.
Die Beziehung zu meiner Schwägerin ist da nicht viel besser. Von Anfang an hat sie sich mit mir verscherzt, ohne dass ich wirklich verstehen kann, warum. Es gab Missverständnisse, die nie geklärt wurden, und eine gewisse Grundhaltung, die uns voneinander distanziert hat. Sie hat in den vergangenen Jahren viel dazu beigetragen, die Gräben zu vertiefen, und mein Bruder hat das – bewusst oder unbewusst – mitgetragen. Vielleicht ist es auch einfach so, dass unsere Welten zu verschieden sind, um eine echte Verbindung zu finden.
Während ich diese Zeilen schreibe, überkommt mich ein Hauch von schlechtem Gewissen. Vielleicht hätte ich ihm doch gratulieren sollen? Vielleicht hätte das einen kleinen Unterschied gemacht? Doch dann erinnere ich mich an all die Momente, in denen ich mich schlecht gefühlt habe, weil ich die einzige zu sein schien, die sich Mühe gibt. Manchmal muss man sich selbst an erste Stelle setzen, besonders wenn man merkt, dass es einseitig bleibt.
Ich hoffe, dass mein Bruder eines Tages zur Einsicht kommt, dass er erkennt, wie sehr seine Worte und Taten verletzen können. Aber um ehrlich zu sein, habe ich nicht allzu große Hoffnungen. Die Dynamiken in unserer Familie sind kompliziert, und manchmal scheint es einfacher, sie so zu lassen, wie sie sind, anstatt immer wieder gegen eine Wand zu rennen.
Familie ist nicht immer einfach. Wir alle haben unsere Geschichten, unsere komplizierten Beziehungen und unsere unausgesprochenen Konflikte. Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Gibt es in eurer Familie auch solche Spannungen? Habt ihr Wege gefunden, damit umzugehen, oder habt ihr euch einfach distanziert? Ich freue mich wirklich, eure Gedanken und Erfahrungen zu hören. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen, diese komplizierten Familienbeziehungen ein bisschen besser zu verstehen.
Bis bald und bleibt stark,
Joni 😊
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