Abschied von der Tagespflege – Ein neuer Abschnitt für Oma Gertrud

Heute war ein besonders emotionaler Tag für uns alle. Unsere geliebte Oma Gertrud hat ihren letzten Tag in der Tagespflege verbracht. Ein Platz im Pflegeheim im gleichen Gebäude ist frei geworden, und so hat sie heute Nachmittag direkt ihr neues Zimmer bezogen. Für Oma Gertrud war das ein bittersüßer Moment, denn die Tagespflege hat ihr immer sehr gefallen.

Hintergrund und Erinnerungen:

Oma Gertrud hat die Tagespflege geliebt. Sie hat dort viele Freunde gefunden und die täglichen Aktivitäten wie gemeinsames Basteln und Singen sehr genossen. Besonders das tägliche Kaffeetrinken mit ihren Freundinnen war ihr Highlight. Die Mitarbeiter dort haben sich liebevoll um sie gekümmert, und es war wie ein zweites Zuhause für sie. Da Oma Gertrud nicht lange laufen und stehen kann und seit kurzem im Rollstuhl sitzt, waren die gemeinsamen Momente und Gespräche für sie besonders wertvoll. Das Essen in der Tagespflege war für sie immer ein Highlight – sie hat es sehr genossen, gemeinsam zu essen und neue Gerichte auszuprobieren.

Abschied und neue Ankunft:

Oma wollte nicht, dass jemand weiß, dass es ihr letzter Tag in der Tagespflege ist, und hat deshalb nichts gesagt. Als sie sich still und leise verabschiedete, flossen die Tränen unaufhaltsam. Sie hat Rotz und Wasser geweint, weil sie die Tagespflege nicht mehr besuchen kann. Es war schwer, sie so zu sehen, aber wir wissen, dass der Wechsel ins Pflegeheim notwendig ist und ihr auf lange Sicht helfen wird.

Nachdem Oma ihr neues Zimmer bezogen hatte, stand die Aufnahme an. Die Pfleger wollten wissen, welche Unterstützung sie benötigt und welche Vorlieben sie beim Essen hat. All das war ein wenig überwältigend für sie. Ich habe versucht, ihr den Fernseher zu erklären, aber ich merkte schnell, dass es zu viel auf einmal für sie war. Abends sind wir dann nach Hause gefahren, doch irgendwie blieb ein mulmiges Gefühl zurück. Lisa, Oma Gertruds Tochter, konnte ihr schlechtes Gewissen nicht verbergen. Sie machte sich Sorgen, dass Oma jetzt allein in ihrem neuen Zimmer sitzt und sich vielleicht verloren fühlt.

Familienunterstützung:

Am nächsten Tag, also heute am Samstag, hat Lisa die Unterstützung von ihrer Tochter Lena organisiert. Lena, Oma Gertruds Enkelin, hat geholfen, den geliebten Fernsehsessel ins Pflegeheim zu bringen. Das hat Oma sehr gefreut, denn in diesem Sessel fühlt sie sich am wohlsten. Es war berührend zu sehen, wie Lena mit ihrer jugendlichen Energie und Freude die Stimmung ein wenig aufhellte.

Heute Nachmittag kam dann noch einmal Besuch zu Oma Gertrud. Rike, Oma Gertruds andere Tochter, kam allerdings nicht allein, sondern brachte ihre ganze Familie mit. Es verbreitete sich sofort eine gewisse Hektik, keiner wusste so recht, warum Rike nicht alleine gekommen ist. Das machte Oma Gertrud noch mehr zu schaffen, denn sie war sowieso schon total überfordert. Sie war bereits am Freitagabend eingezogen, aber leider konnte man ihr das Telefon noch nicht anschließen, weil es im Zimmer nicht die richtige Telefondose gibt. Mit ihrem Seniorenhandy kommt sie nicht klar, und die Fernbedienung des Fernsehers, die altersgerecht auf das Nötigste reduziert ist, verwirrt sie ebenfalls. Dinge, die ihr wichtig waren oder sind, fallen jetzt gerade weg, und das einzige, was sie hat, ist ihr Fernsehsessel.

Besuch und Zukunftspläne:

Rike wird von Samstag auf Sonntag bei Oma übernachten. Es tut gut zu wissen, dass Oma nicht allein ist und von ihren Lieben umgeben bleibt. Wir haben bereits geplant, regelmäßig Besuche zu machen und kleine Überraschungen zu organisieren, um ihr die Eingewöhnung zu erleichtern. Lisa und ich haben darüber gesprochen, sie zu gemeinsamen Aktivitäten im Pflegeheim zu ermutigen, damit sie neue Freunde findet und sich nicht so allein fühlt.

Reflexion:

Dieser Übergang ist für uns alle schwer, aber besonders für Oma Gertrud. Es tut weh, sie traurig zu sehen, und man fühlt sich hilflos. Doch gleichzeitig wissen wir, dass dies der beste Schritt für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden ist. Ich hoffe, dass sie sich bald in ihrem neuen Zuhause einlebt und dort wieder Freude findet. Mit Liebe, Unterstützung und Geduld werden wir diese neue Phase gemeinsam meistern.

Deine Unterstützung zählt – So kannst du helfen:

Wenn du oder jemand, den du kennst, vor einer ähnlichen Situation steht, in der ein geliebter Mensch in ein Pflegeheim umziehen muss, dann scheue dich nicht, Unterstützung zu suchen. Der Übergang kann emotional herausfordernd sein, sowohl für die Betroffenen als auch für die Familie. Es kann hilfreich sein, regelmäßig Besuche einzuplanen, kleine Aufmerksamkeiten mitzubringen und den neuen Alltag aktiv mitzugestalten. Jede noch so kleine Geste kann dazu beitragen, dass sich der neue Lebensabschnitt angenehmer gestaltet. Teile deine Erfahrungen oder Tipps in den Kommentaren, um anderen in ähnlichen Situationen zu helfen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Über mich

Verbindungen erkennen: Muster, die uns prägen und der Weg zur Veränderung – Projekt 52

Klein, aber oho: Mein Handyhalter – Ein Beitrag zum Projekt 52