Mein Weg zur Selbstbestimmung: Über die Herausforderungen der Abhängigkeit und Unterstützung

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch einen ehrlichen Einblick in mein Leben geben und darüber sprechen, wie ich trotz meiner Abhängigkeit von Unterstützung nach Selbstbestimmung strebe. Als Mensch mit Behinderung bin ich in vielen Bereichen meines Lebens auf die Hilfe anderer angewiesen, und das ist okay.

Die Organisation von Terminen ist eine Herausforderung, bei der ich auf die Unterstützung meiner Mutter angewiesen bin. Von der Planung von Arztterminen bis hin zu alltäglichen Erledigungen benötige ich Hilfe, um sicherzustellen, dass meine Bedürfnisse angemessen berücksichtigt werden.

Ein aktuelles Beispiel dafür ist mein geplanter Termin beim Neurologen zur Botox-Behandlung. Ursprünglich für Juni geplant, musste ich diesen jedoch auf Mitte Juli verschieben. Der Grund dafür war, dass die Wirkung im Bein zu stark war und eine Anpassung der Behandlung erforderlich wurde. Ohne die Hilfe meiner Mutter wäre es schwierig gewesen, eine alternative Lösung zu finden und den Termin zu verlegen.

Ein weiteres Beispiel ist das halbjährliche Pflegegespräch, das sowohl vom Pflegedienst als auch von der Pflegekasse erwartet wird. Möglicherweise führen die privaten Gespräche der Pflegedienstleitung dazu, dass wenig Neues erörtert wird. Da die Qualität der Pflege bei mir gesichert ist, könnte dies der Grund sein. Dennoch ist es wichtig, diese Termine wahrzunehmen und die Möglichkeit zu nutzen, um Anliegen anzusprechen und Verbesserungen einzufordern. Ohne die Unterstützung meiner Familie und der Pflegekräfte wäre es mir nicht möglich, diese Gespräche erfolgreich zu führen.

Ein besonderer Moment war auch die Planung eines Beratungstermins bei der Caritas bezüglich persönlicher Assistenzleistungen für Menschen mit Behinderung. Meine letzte Beratung durch die Caritas liegt bereits zwei Jahre zurück. Damals hatte ich das Vergnügen, mit einer Beraterin zu sprechen, die mir sehr einfühlsam zur Seite stand. Diesmal wurde mir jedoch ein männlicher Berater zugeteilt, was mich zunächst etwas verunsicherte. Ich habe festgestellt, dass ich mit Frauen in solchen Gesprächen besser zurechtkomme, da sie oft einfühlsamer sind und ein tieferes Verständnis für meine Bedürfnisse zeigen. Trotzdem gehe ich ohne Erwartungen in das Gespräch, um nicht enttäuscht zu werden. Ich bin gespannt darauf, welche neuen Erkenntnisse und Möglichkeiten sich mir bieten werden.

Letztendlich geht es darum, anzuerkennen, dass es in Ordnung ist, Unterstützung anzunehmen, wenn man sie braucht. Selbstbestimmung bedeutet nicht, alles alleine zu bewältigen, sondern die Kontrolle über sein Leben zu behalten und die richtige Unterstützung anzunehmen, wenn sie gebraucht wird.

Ich hoffe, dass meine persönlichen Erfahrungen euch ermutigen, euren eigenen Weg zur Selbstbestimmung zu finden, egal welche Herausforderungen euch begegnen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, eine Gesellschaft zu schaffen, die Vielfalt und Unterstützung feiert und Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit bietet, voll und ganz am Leben teilzuhaben.

Welche Schritte könnten wir unternehmen, um Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen?

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